Ernährung ist ein wichtiges Thema im Sachunterricht der Grundschule. Herkömmliche Unterrichtsmaterialien gehen jedoch meist nur auf die Rolle der Ernährung für die Gesundheit des Menschen ein und lassen den Einfluss der Ernährung auf andere Bereiche (z. B. Umwelt, Ethik) außer Acht. Hier setzt unsere Lernwerkstatt an. Neben „Klassikern“ wie der Ernährungspyramide, dem Schätzen von Zuckerwürfen in verschiedenen Lebensmitteln und dem Fettfleck-Test beschäftigen sich die Kinder mit Fragen wie: Was bedeutet eigentlich „BIO“? Warum sind manche Lebensmittel besser für die Umwelt als andere? Warum ist es sinnvoll, heimisches Obst und Gemüse zu kaufen? Welches Obst und Gemüse wächst wann in Deutschland? Die Lernwerkstatt lädt an zahlreichen Stellen zum praktischen Lernen anhand von Experimenten, Verkostungen und Spielen ein. Ein gesundes Frühstück, das gemeinsam mit der Klasse geplant wird und für das eine Checkliste bereitsteht, rundet das Material ab.

Dieses Material enthält:

20 zweifach differenzierte Stationen, zu denen Stationsblätter, Lösungen zur Selbstkontrolle und ein Laufzettel gehören
didaktische und methodische Hinweise zur Umsetzung

Inhaltsverzeichnis

Gesunde Ernährung – gesunde Umwelt

Gesunde Ernährung ist nach wie vor ein wichtiges und zentrales Thema im Unterricht der Grundschule. Wie ernähre ich mich gesund? Was tut meinem Körper gut? Das sind zwei wesentliche Aspekte dieses Themenbereichs. Doch durch den Klimawandel, der bereits Grundschulkindern ein Begriff ist, rückt auch die klimafreundliche Ernährung immer mehr in den Fokus. Es stellt sich die Frage: Wann ist mein Essen klimaschonend? Deshalb lernen die Kinder in dieser Werkstatt nicht nur was ihnen, sondern auch was der Umwelt guttut.

In einfachen Texten und Schaubildern lernen die Kinder erste Zusammenhänge zwischen ihrer Ernährung und dem Klima kennen. Bereits die Jüngsten können begreifen, dass regionale Lebensmittel einen kürzeren Transportweg haben und somit meist besser für das Klima sind. Als Faustregel gilt: Saisonale und regionale Waren sind besonders klimafreundlich. Natürlich gibt es Ausnahmen von dieser Regel. So kann es unter bestimmten Umständen tatsächlich klimafreundlicher sein, einen Apfel aus dem Ausland zu kaufen statt einen Apfel aus Deutschland. Aber auf diese komplexen Zusammenhänge geht unser Unterrichtsmaterial angesichts dieser Jahrgangsstufe nicht ein.

Gesunde und klimafreundliche Ernährung sind oftmals eng miteinander verknüpft. Es ist allseits bekannt, dass sich ein zu hoher Fleischkonsum negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann. Die Reduktion des eigenen Fleischkonsums ist aber nicht nur für unsere Gesundheit von Vorteil. Tatsächlich verursachen pflanzliche Lebensmittel im Vergleich zu tierischen erheblich weniger klimaschädliche Emissionen. Eine fleischarme oder fleischlose Ernährung wirkt sich also auch positiv auf unser Klima aus. Um den Inhalt der einzelnen Stationen zu festigen und zu vertiefen, ist es sinnvoll, die Stationen im Klassenverband mit den Kindern zu besprechen.

Die im Unterrichtsmaterial verwendeten Zahlen, zum Beispiel die angegebenen Zuckermengen in Lebensmitteln, sind Durchschnittswerte. Die tatsächlichen Werte können je nach Lebensmittel variieren.

Beim Thema „gesunde Ernährung – gesunde Umwelt“ ist es sehr wichtig, die Eltern um Mithilfe zu bitten. Schließlich gehen die Kinder nicht selbst einkaufen oder entscheiden, was Zuhause gegessen wird. Sprechen Sie die Eltern auf einem Elternabend darauf an oder schreiben Sie einen kurzen Elternbrief.

Anlässlich des Themas lohnt es sich, gemeinsam mit den Kindern einen Supermarkt oder Wochenmarkt zu besuchen. Dort können die Kinder die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten in Natura kennenlernen. Hier bieten sich auch zahlreiche Forscheraufträge an wie z. B. Woher kommt die Frucht? Wie viel kosten die Bio-Eier im Vergleich zu den herkömmlichen Eiern?

Erläuterungen zu den einzelnen Stationen und Hinweise zur Vorbereitung:

Alle Stationen außer Station 8, 11 und 17: Arbeitsblätter in Klassenstärke kopieren.

Lösungen: Kopieren Sie die Lösungsblätter je nach Klassenstärke zwei- bis dreimal, damit die Kinder ihre Ergebnisse selbstständig kontrollieren können. Legen Sie die Lösungen an einem separaten Ort für die Kinder bereit.

Station 1: Bei dieser Station bietet es sich an, die Ergebnisse der Kinder im Sitzkreis zu besprechen. Wichtig: Bitte achten Sie darauf, dass die Kinder ihre gemalten bzw. benannten Nahrungsmittel zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewerten.

Station 2: Diese Station muss zuhause durchgeführt werden. Die Kinder sollen festhalten, was sie an mehreren Tagen zu den verschiedenen Mahlzeiten gegessen und getrunken haben. Legen Sie hier für alle Schüler*innen den gleichen Zeitraum fest.

Station 4: An dieser Station werden je nach Anzahl der Kinder 3-4 durchsichtige Plastiktüten, 3-4 Gummibänder sowie 6-8 kleine Spiegel benötigt.

Station 7: An dieser Station werden Lebensmittel benötigt. Bitte bewahren Sie die Lebensmittel in verschließbaren Behältern auf und stellen Sie diese an der Station bereit. Benötigt werden jeweils kleine Stücke Käse, Apfel, Walnusskerne und Avocado.

Station 8: Stationsblatt 1 bitte in Klassenstärke kopieren. Weil nicht jedes Kind ein Memo-Spiel benötigt, können Sie das Spiel auf Stationsblatt 2 in zwei- oder dreifacher Ausführung vorbereiten. Hierfür bietet es sich an, die Kärtchen auszuschneiden und auf eine feste Pappe zu kleben.

Station 9: Auch an dieser Station werden Lebensmittel benötigt. Bitte bewahren Sie die Lebensmittel in verschließbaren Behältern auf und stellen Sie Zahnstocher bereit. Die Kinder können die Lebensmittel mit den Zahnstochern aus den Behältern nehmen und ihrem Partnerkind geben. Benötigt werden kleine Stücke Schokolade, Zitrone, Brezel und Rucola. Zusätzlich brauchen die Kinder eine Augenbinde.

Station 10: Es bietet sich an, den Zuckergehalt durch echte Zuckerwürfel bei einigen exemplarischen Lebensmitteln zu verdeutlichen.

Station 11: Stationsblatt 1 in Klassenstärke kopieren. Stationsblatt 2 enthält die Ausschneidebildchen für 2 Kinder. Bitte schneiden Sie das Blatt im Vorfeld auseinander.

Station 14: Bitte sprechen Sie mit den Kindern darüber, dass Bio-Produkte in der Regel teurer sind und dass nicht jede Familie die Möglichkeit besitzt, Bio-Produkte zu kaufen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Lebensmitteln trägt ebenso zum Klimaschutz bei wie der Kauf von Bio-Produkten.

Station 16: Bei dieser Station wäre es schön, wenn die Kinder die Gelegenheit hätten, auf einer Karte oder im Internet nachzusehen, wo Südamerika liegt bzw. woher die Bananen kommen. So wird ihnen klar, wie lang der Transportweg tatsächlich ist.

Station 17: Stationsblatt 1 je nach Klassenstärke zwei- bis dreimal kopieren und in einer Klarsichtfolie auslegen. Stationsblatt 2 in Klassenstärke kopieren.

Station 18: Auf unseren Lebensmittelverpackungen häufen sich mittlerweile viele Siegel. Die Schüler*innen können sich zuhause selbst auf die Suche nach Siegeln machen. Die gefundenen Siegel könnten die Kinder dann in einer Ausstellung präsentieren. Sprechen Sie mit den Kindern über die verschiedenen Siegel und deren Bedeutung.

Station 19: Planen Sie gemeinsam mit Ihrer Klasse ein gesundes Schulfrühstück. Tragen Sie vor Beginn der Unterrichtseinheit gemeinsam mit den Kindern ein Datum für das Frühstück auf dem Arbeitsblatt ein. Wichtig: Achten Sie bei der Auswahl der Nahrungsmittel auf kulturelle Unterschiede in Ihrer Klasse. Auf der nachfolgenden Seite finden Sie eine Checkliste, die Ihnen einen Überblick über die mitzubringenden Lebensmittel und Gegenstände bietet.

Station 20: Achten Sie darauf, dass nur gesunde Rezepte gesammelt werden. Die fertigen Arbeitsblätter werden gesammelt und zu einer Rezeptsammlung gebunden. Die Kinder können hierfür ein schönes Deckblatt entwerfen. Zum Abschluss der Einheit können Sie eines der Rezepte zusammen mit Ihrer Klasse zubereiten.

Laden Sie sich hier Ihre Gratisseiten aus dem Material herunter. Einfach ausdrucken und sofort im Unterricht verwenden.

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