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Tipps zum Experimentieren in der Grundschule

Das Experimentieren ist ein wichtiger Bestandteil des naturwissenschaftlichen Unterrichts in der Grundschule. Es ermöglicht den Kindern, die Welt um sie herum auf spielerische Weise zu entdecken und zu verstehen. In diesem Beitrag finden Sie einige Tipps und Anregungen, wie Sie das Experimentieren in Ihrer Klasse lehrreich und unterhaltsam gestalten können.

Sicherheit geht vor

Bevor Sie mit dem Experimentieren beginnen, ist es wichtig, die Sicherheitsvorschriften zu beachten und einzuhalten. Diese können je nach Bundesland und Schulvorgaben variieren. Informieren Sie sich daher also im Zweifel immer im Vorfeld über geltende Regelungen. Stellen Sie sicher, dass die Materialien, die Sie für ein Experiment verwenden möchten, ungiftig sind, keine Gefahrenstoffe enthalten und dem Alter und den Fähigkeiten Ihrer Schüler*innen angemessen sind. Je nach Experiment ist es ratsam, Schutzkleidung wie Handschuhe, Brillen oder Schürzen bereitzustellen, um Verletzungen oder Verschmutzungen zu vermeiden. Besprechen Sie mit den Kindern vor Beginn des Experiments den genauen Ablauf und erläutern Sie alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.

Durchführung und Organisation

Eine sorgfältige Planung im Vorfeld sowie eine klare Kommunikation tragen zum sicheren und erfolgreichen Experimentieren bei. Es empfiehlt sich, den Ablauf des Experiments im Vorfeld genau zu planen und den Schüler*innen klare Anweisungen zu geben, wie das Experiment durchzuführen ist. Auch eine Vorbereitung auf mögliche Schwierigkeiten oder Fehler während des Experiments sollte erfolgen. Gehen Sie gemeinsam mit den Schüler*innen die Regeln durch, die während des Experimentierens einzuhalten sind (z. B. lange Haare zurückbinden, während des Experimentierens nicht essen oder trinken, immer auf die Anweisungen der Lehrkraft hören etc.).

Teamarbeit fördern

Experimente bieten sich hervorragend für Gruppenarbeit an. Teilen Sie die Schüler*innen in kleine Gruppen ein und lassen Sie sie gemeinsam experimentieren. Die Kinder können dabei verschiedene Rollen übernehmen. Ein Kind kann zum Beispiel die Versuchsleitung sein, während andere Kinder die Durchführung oder Beobachtung des Experiments übernehmen. Das fördert nicht nur die sozialen Fähigkeiten, sondern auch die Wertschätzung unterschiedlicher Perspektiven. Vielleicht findet eine Gruppe eine Lösung, die den anderen nicht in den Sinn gekommen wäre.

Alltägliche Phänomene und Materialien als Ausgangspunkt nehmen

Beim Experimentieren in der Grundschule geht es nicht nur darum, Wissen zu vermitteln. Es geht auch darum, dass die Kinder Spaß am Entdecken haben und dass sie ihren Forscherdrang ausleben können. Dabei müssen die Experimente gar nicht aufwendig sein. Bereits mit einfachen Materialien aus dem Haushalt wie leeren Plastikflaschen, Luftballons, Gummibändern etc. lassen sich spannende Versuche durchführen.

Hier einige Beispiele:

  • Wasser und Luft: Beim Experimentieren mit Wasser und Luft lassen sich grundlegende physikalische Prinzipien wie Auftrieb, Druck und Dichte veranschaulichen. Beispielsweise können die Kinder lernen, warum bestimmte Gegenstände schwimmen oder sinken, indem sie verschiedene Materialien in Wasser tauchen. Oder sie können mithilfe einer Plastikflasche und eines Ballons den Luftdruck demonstrieren.
  • Schall und Geräusche: Mit Materialien wie Gummibändern und Konservendosen können einfache Experimente durchgeführt werden, die zeigen, wie Schallwellen entstehen und sich ausbreiten. Die Kinder können auch ein Telefon aus zwei Bechern und einer Schnur basteln, um zu verstehen, wie Schallwellen übertragen werden.
  • Elektrizität und Magnete: Grundlegende Experimente mit Magneten, die Anziehung und Abstoßung demonstrieren, oder einfache Stromkreise, die mit Batterien und Leitern gebaut werden, können die Grundlagen der Elektrizität vermitteln.
  • Chemische Reaktionen: Auch einfache chemische Experimente lassen sich durchführen, ganz ohne die Verwendung von gefährlichen Chemikalien. So können beispielsweise Backpulver und Essig gemischt werden. Hierbei entsteht eine chemische Reaktion, bei der Kohlendioxid freigesetzt wird.
  • Experimente mit Feuer: Unter strenger Aufsicht können auch Experimente mit Feuer durchgeführt werden. Um etwa zu demonstrieren, dass Feuer Sauerstoff benötigt, kann ein brennendes Teelicht mit einem Glas abgedeckt werden. Nach kurzer Zeit (wenn der Sauerstoff aufgebraucht ist) erlischt dieses.

Möglichkeiten zur Dokumentation und Reflexion

Neben dem praktischen Experimentieren spielt auch die Dokumentation des Beobachteten eine zentrale Rolle. Die Kinder sollen lernen, ihre Beobachtungen festzuhalten und zu verschriftlichen. Was war die Erwartungshaltung vor dem Experiment? Wie wurde das Experiment durchgeführt? Und was war das Ergebnis? Eine Möglichkeit der Dokumentation ist das Anfertigen von Protokollen oder Tagebüchern. Hier können die Kinder ihre Beobachtungen festhalten und beschreiben, was sie gelernt haben. Dabei sollten sie auch darauf achten, wichtige Details wie verwendete Materialien oder Durchführungsschritte nicht zu vergessen. Eine weitere Möglichkeit ist das Erstellen von Plakaten oder Präsentationen, in denen die Schüler*innen ihre Ergebnisse visuell darstellen können. Die Reflexion kann dann in Form einer Diskussion erfolgen, in der die Kinder ihre Erfahrungen austauschen und die Ergebnisse ausgewertet und reflektiert werden (Stimmt das Ergebnis des Experiments mit der ursprünglichen Vermutung überein?). Das Experimentieren in der Grundschule ist also eine wunderbare Möglichkeit, den naturwissenschaftlichen Unterricht lebendig und spannend zu gestalten und die Neugier Ihrer Schüler*innen zu wecken.

Probieren Sie es aus – wir wünschen Ihnen gutes Gelingen beim Experimentieren mit Ihrer Klasse!

Viele weitere Ideen zum Experimentieren mit Alltagsmaterialien, mit Feuer, Wasser oder Licht finden Sie in unseren Werksattmappen für die Klassen 1 bis 4:

Sehen die Körner aller Salzsorten wirklich gleich aus? Wie viel Salz löst sich in Wasser? Löst sich in Wasser mehr Salz oder mehr Zucker? Wie stellt man Puderzucker her? Wie kann man leckere Kräutersalze und Karamellbonbons herstellen? Kann man die Bestandteile eines Gemisches aus Kies, Sand und Salz wieder voneinander trennen – falls ja, wie? Auf diese und weitere Fragen finden sich bei der Bearbeitung der Lernwerkstatt „Wir experimentieren mit alltäglichen Stoffen“ erhellende Antworten. Die Kinder betrachten Salzkristalle mit der Lupe und unter dem Mikroskop, verkosten Tee mit Kandis, lernen den Rotkohlfarbstoff kennen und färben damit Eier. Neben der praktischen Arbeit halten sie ihre gewonnenen Erkenntnisse in Schrift und Bild fest, ordnen Texte und Bilder einander zu und kreuzen richtige Aussagen an.

Was genau ist eigentlich Feuer und wie verhält es sich in unterschiedlichen Situationen? Diesen und anderen Fragen geht die Lernwerkstatt „Wir experimentieren mit Feuer und Flamme“ mit kindgerechten Arbeitsblättern für die Klassen 3 und 4 nach. Hier können die Kinder an 22 Stationen ihrem Forscherdrang nachgehen und den verantwortungsvollen Umgang mit Feuer üben. Gleichzeitig werden die Schüler*innen in dieser Lernwerkstatt an das wissenschaftliche, exakte Arbeiten herangeführt. Erkunden Sie mit Ihren Schülern die spannende Welt des Feuers! Zahlreiche Experimente, aber auch Arbeitsblätter mit informativen Lesetexten zum richtigen Verhalten im Umgang mit Feuer führen die Kinder umfangreich in die Thematik „Feuer“ ein.

Zum Thema Wasser gibt es viele spannende Dinge zu erforschen. Die Lernwerkstatt „Kühles Nass – Experimente mit Wasser“ leitet ihre Schüler*innen auf einfache und abwechslungsreiche Weise an, die Eigenschaften des Wassers zu untersuchen. Was passiert, wenn man eine Stimmgabel in ein Wasserglas hält? Wie viele Wassertropfen passen auf eine Münze? Was passiert bei einer Filtration? Kann Wasser bergauf fließen? Was ist Oberflächenspannung? Schmilzt ein Eiswürfel in Salzwasser schneller? Und wie kann man mit Wasser Musik machen? In dieser Lernwerkstatt erforschen die Kinder solche und andere Fragen anhand einfach durchzuführender Experimente. Diese Unterrichtsmaterialen rund um Wasser liegen durchgängig zweifach differenziert für Klasse 1 und 2 vor.

„Wo Licht ist, ist auch Schatten“ – dieses Sprichwort kennt wohl jeder. Licht und Schatten gehören untrennbar zusammen. Doch wie entstehen Schatten überhaupt? Welche Lichtquellen gibt es? Und wie beeinflussen Licht und Dunkelheit das Leben der Tiere? Diesen und vielen weiteren Fragen gehen Ihre Schüler*innen in der Lernwerkstatt „Wir erforschen Licht und Schatten“ auf den Grund. Mit Taschenlampen und anderen Lichtquellen führen sie Experimente durch und erforschen zum Beispiel, wie Licht um die Ecke scheinen kann, wann Schatten größer oder kleiner werden oder welche Farbe Licht hat. Das liebevoll gestaltete Brettspiel „Schattenfangen“ fragt spielerisch die gelernten Inhalte ab. Mit unserem Material geht Ihren Schüler*innen ein Licht auf!

Bildquellen:
Kinder experimentieren © AdobeStock_443602153, Urheber: Rawpixel.com
Laborgeräte © AdobeStock_180878974, Urheber: makyzz

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