Souveräner Auftreten

Checkliste: So klappt das Elterngespräch

Elterngespräche erfordern manchmal Superheldenkräfte. Während die Zeit tickt, müssen Sie wirkungsvolle Ergebnisse erarbeiten, ja, oft sogar „Bomben entschärfen“. Dabei gilt es, gleichzeitig sachlich zu analysieren, sensibel zu argumentieren und das Gespräch strukturiert zu führen. Diese Checkliste hilft Ihnen dabei.

Gehen Sie die folgenden Punkte zur Vorbereitung des Elterngesprächs der Reihe nach durch. Lassen Sie dabei parallel vor Ihrem geistigen Auge das komplette Gespräch ablaufen – von der Begrüßung der Eltern bis zu Ihrer Verabschiedung. Stellen Sie sich dabei alles möglichst bildlich vor: Wie sieht das Zimmer aus? Wo stehen Sie zum Beispiel bei der Begrüßung? Wohin setzen Sie und die Eltern sich danach? Was haben Sie an? Wenn Sie sich auf diese Weise vorbereiten, fühlen Sie sich später sicherer.

Haken Sie jeweils parallel zur geistigen Vorstellung die Punkte aus der Checkliste ab, die Sie so gelöst haben, dass Sie damit zufrieden sind. Wissen Sie bei einem Punkt nicht, wie Sie vorgehen sollen, lassen Sie ihn erst einmal aus und folgen Sie dem Gesprächsablauf weiter durch die Liste. Alle Punkte, die Sie am Ende nicht abgehakt haben, können Sie vor dem Elterngespräch noch bei Kollegen, bzw. je nach Inhalt auch bei den Eltern selbst, erfragen.

Ziele der Checkliste für das Elterngespräch:

  • Probleme freundlich und bestimmt ansprechen
  • Ursachen von Problemen herausfinden
  • gute Lösungen für Ihre Schützlinge erarbeiten
  • die Eltern zielgerichtet durch das Gespräch führen
  • souverän und kompetent auftreten

1. Begrüßen der Eltern – eine möglichst gute Atmosphäre schaffen

Tipp: Nicht immer gelingt es, eine gute Atmosphäre zu schaffen. Sollten Eltern Sie direkt mit Vorwürfen begrüßen oder kritisieren, bleiben Sie zunächst ruhig. Gehen Sie nicht direkt darauf ein, sondern warten Sie eine Redepause ab. Nutzen Sie diese dann, um den Eltern einen Stuhl anzubieten („Setzen Sie sich doch zunächst einmal. Dann können wir alles in Ruhe besprechen.“). In diesem Fall ist schon dadurch einiges gewonnen, dass Sie sich nicht mitreißen lassen. Anschließend können Sie dann wie in Punkt Zwei beschrieben fortfahren.

2. Eine Agenda festlegen – die Gesprächsführung übernehmen

3. Situation beschreiben und Ziel festlegen – zur Sache kommen

Tipp: Manchmal kann es passieren, dass sich die Eltern angegriffen fühlen, obwohl Sie Verhalten oder Leistung des Kindes sensibel formuliert haben. Dann hilft es oft, das ganz offen und direkt anzusprechen, z. B.: „Ich sehe, dass Sie sich angegriffen fühlen. Das war nicht meine Absicht. Ich möchte Ihnen einfach beschreiben, wie Ihr Kind hier in der Schule ist. Ich bin sicher, dass wir das gemeinsam hinbekommen.“ Fallen Eltern völlig aus der Rolle und beschimpfen Sie, hilft alles nichts: Sie sollten das Gespräch abbrechen. In der Regel kommt es aber nicht dazu.

4. Perspektiven aufzeigen – gemeinsam an Lösungen arbeiten

5. Wege und Ziele formulieren – Entscheidungen festhalten

6. Verabschieden der Eltern – eine möglichst gute Atmosphäre schaffen

Tipp: Verläuft das Elterngespräch grundsätzlich konstruktiv, hat aber mehrere Maßnahmen zur Folge, hilft ein Ergebnisprotokoll. Bereiten Sie dafür auf einem Blatt Papier eine Tabelle vor. Schreiben Sie über die Tabelle zunächst das Ziel, auf das Sie sich mit den Eltern geeinigt haben. In der ersten Tabellenspalte benennen Sie die jeweiligen vereinbarten Maßnahmen. In der zweiten Spalte steht, wer sie umsetzt. In der letzten Spalte steht, wann die Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Das hilft allen Beteiligten, den Überblick zu behalten und noch zielorientierter zu arbeiten. Diesen Grund können Sie auch den Eltern nennen. Denn es ist natürlich wichtig, dass diese sich beim Elterngespräch nicht durch To-Dos gemaßregelt fühlen.

Bildquellen:

Lehrerin © Halfpoint_AdobeStock_267846900

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