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So verbessern Sie die Rechenfähigkeiten Ihrer Schüler*innen

Aktuelle Studien wie TIMSS zeigen, dass die Mathematikleistungen von Grundschulkindern in Deutschland unter dem EU- und OECD-Durchschnitt liegen. Besonders im Bereich der Arithmetik haben sich die Schüler*innen im Vergleich zum Jahr 2007 signifikant verschlechtert. Hinzu kommt, dass auch die positive Einstellung der Kinder zum Fach kontinuierlich abnimmt. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen fünf wirksame Tipps vorstellen, wie Sie Schüler*innen dabei helfen können, ihre mathematischen Fähigkeiten zu verbessern und den Spaß am Fach zu erhöhen.

Tipp 1: Mathematik in alltäglichen Situationen anwenden

Mathematik ist überall! Ermutigen Sie Ihre Schüler*innen immer wieder dazu, ihre Mathematikkenntnisse im Unterrichtsalltag anzuwenden. Das kann zum Beispiel das Umrechnen von Maßeinheiten in einem Rezept sein, das Berechnen der Kosten für einen Schulausflug oder Museumseintritt oder das Vergleichen von Preisen in Prospekten oder beim Einkaufen. Das zeigt den Kindern, wie relevant Mathematik im täglichen Leben ist. Auch Zahlenreihen oder Zahlenfolgen lassen sich in alltägliche Situationen integrieren, zum Beispiel auf dem Schulweg („Wie viele Schritte sind es von deinem Haus bis zum Schulgelände/zur Bushaltestelle?“) oder beim Treppensteigen („Wie viele Stufen sind es vom Erdgeschoss bin in den 3. Stock? Nimm immer zwei Stufen auf einmal“).

Tipp 2: Tägliche Recheneinheiten in den Unterricht integrieren

Auch tägliche Übungseinheiten können dazu beitragen, dass die Kinder ihre mathematischen Fähigkeiten verbessern können und etwas mehr Routine beim Rechnen bekommen. Beginnen Sie die Mathestunde doch mit einer kurzen Kopfrechenphase oder mit praktischen Übungen wie einem Rätsel, einem Quiz oder kleinen Aufgabenhäppchen. Unsere Autorin Annette Szugger händigt ihren Schüler*innen beispielsweise am Anfang der Woche ein Übungsblatt aus, auf dem für jeden Wochentag ein Streifen mit Rechenaufgaben enthalten ist. Das hat den Vorteil, dass die Kinder die „Wochenrechenstreifen“ selbstständig bearbeiten können. Dies kann z.B. im Rahmen eines Morgenrituals, in einer Freiarbeitsphase oder als Hausaufgabe geschehen.
Mithilfe der beiden Gratisseiten können Sie dies auch einmal in Ihrer Klasse ausprobieren.

Tipp 3: Spielerisches Rechentraining

Spiele und Wettbewerbe sind eine hervorragende Möglichkeit, um die Motivation der Schüler*innen zu erhöhen und den Spaß am Fach Mathematik zu steigern. Integrieren Sie daher regelmäßig mathematische Spiele in Ihren Unterricht. Das können einfache Dominos oder Memo-Spiele zu den Grundrechenarten sein oder auch komplexere Puzzles, Logicals und Knobelaufgaben. Oder wie wäre es mit einer Runde „Tafelfußball“ oder einer Mathe-Ralley?

Tipp 4: Rechnen und Bewegung verbinden

Bewegung und Lernen sind eng miteinander verknüpft. Wenn Schüler*innen während des Lernens aktiv sind, werden verschiedene Sinne und Gehirnbereiche gleichzeitig aktiviert, was die kognitive Entwicklung fördert. Außerdem haben Kinder in der Regel viel Spaß und Freude an der Bewegung. Das steigert die Motivation, erhöht die Lernbereitschaft und führt so zu einer positiven Einstellung zum Lernen.


Mit folgender Bewegungsidee lassen sich z.B. Einmaleinsreihen sehr gut üben: Vereinbaren Sie mit den Kindern eine Einmaleinsreihe (z.B. die 5er-Reihe) und eine dazu passende Bewegung (z.B. eine Kniebeuge). Dann laufen die Kinder durch die Klasse und Sie beginnen zu zählen „1, 2, 3, 4, 5 …“. Wenn eine Zahl aus der vereinbarten Einmaleinsreihe kommt (in diesem Beispiel also die Zahlen 5, 10, 15 …), müssen die Kinder die Bewegung machen. Etwas anspruchsvoller wird das Ganze, wenn Sie mehrere Einmaleinsreihen bzw. mehrere Bewegungen miteinander kombinieren.
Viele weitere Bewegungsideen für den Mathematikunterricht finden Sie auch in unserem Material „Schwungvolle Ideen für bewegtes Lernen“. In diesem Material erhalten Sie viele hilfreiche Tipps, wie Sie das Konzept des „bewegten Lernens“ Schritt für Schritt umsetzen können.

Tipp 5: Belohnungssysteme integrieren

Natürlich sollte es immer das vorrangige Ziel sein, die intrinsische Motivation und das Interesse der Schüler*innen am Mathematiklernen zu fördern. Dennoch können Belohnungssysteme – unterstützend und ausgewogen eingesetzt – eine effektive Methode sein, um die Motivation und das Engagement der Kinder im Mathematikunterricht zu steigern. Führen Sie doch ein Punktesystem ein, bei dem die Kinder für ihre mathematischen Leistungen Punkte sammeln und diese gegen Belohnungen (Preise, Sticker oder andere Privilegien) eintauschen können, oder verleihen Sie den Schüler*innen Urkunden oder Auszeichnungen für besondere mathematische Leistungen. Noch schöner ist es, wenn die Klasse durch ihre gemeinsame Leistung ein mathematisches Ziel erreicht hat und auch gemeinschaftlich belohnt wird (z.B. Hausaufgabenfrei, ein Spiel nach Wusch oder Ähnliches). Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und belohnt die kollektiven Anstrengungen der Schüler*innen.

Bildquelle:
Abakus © Uwe Annas_Fotolia.com_37226543

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