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10 Tipps für Ihren Digital Detox

Es sind gerade einmal 15 Jahre vergangen, seitdem Steve Jobs der Welt das erste iPhone vorgestellt hatte. Inzwischen ist das Smartphone aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken: Nach dem Aufwachen die News aus der Welt lesen, vor dem Kleiderschrank schnell noch nachsehen, wie das Wetter heute wird, während dem Frühstück auf die Mail der Kollegin antworten und während dem Zähneputzen noch schnell checken, was seit gestern Abend auf Social Media passiert ist … So ähnlich sieht ein Morgen bei vielen Menschen aus. Dabei wird es ein immer beliebteres Ziel, weniger Zeit am Smartphone zu verbringen. Weil das in der heutigen Zeit aber gar nicht mal so leicht ist, zeigen wir Ihnen zehn Tipps, wie die digitale Entgiftung gelingt.

Tipp 1: Legen Sie sich ein Diensthandy zu

Einen Ratschlag, den man von einigen Lehrkräften hört, ist es, sich neben seinem Privathandy ein Arbeitshandy zu besorgen. Am besten teilen Sie gleich zu Beginn des Schuljahres auf dem Elternabend mit, zu welchen Zeiten Sie für die Eltern unter dieser Nummer erreichbar sind, z.B. von 15-18 Uhr. Außerhalb dieses Zeitraums und am Wochenende sollte das Handy dann grundsätzlich ausgeschaltet sein. Nachrichten oder Anrufe, die dann nach 18 Uhr eingehen, können eben erst am nächsten Werktag beantwortet werden. Lassen Sie sich auch Mails von Ihrer vorgesetzten Person und Ihren Kolleg*innen auf dieses Handy schicken. Nichts reißt Sie so aus dem entspannten Sonntagabend mit der Familie, wie die Nachricht Ihrer Chefin, ob Sie ihr nicht noch schnell das Dokument XY schicken könnten.

Tipp 2: Kaufen Sie sich einen Wecker

Wenn der Smartphone-Wecker morgens klingelt, muss man das Gerät schon mal in die Hand nehmen, um ihn auszuschalten. Dann ist die Verlockung groß, dass man auch gleich schon sämtliche Social-Media-Kanäle durchscrollt. Aus diesem Grund empfiehlt sich ein analoger Wecker, der nur eines kann: Wecken. Falls Sie zu den Leuten zählen, die sich am Vorabend sicherheitshalber zehn Wecker stellen, aus Angst die ersten neun zu verschlafen, können Sie Ihren Wecker auch ans andere Ende des Schlafzimmers stellen. Dann sind Sie gezwungen, gleich beim ersten Läuten aufzustehen. Umdrehen verboten!

Tipp 3: Tracken Sie Ihre Bildschirmzeit

Zugegeben kann es unangenehm sein, damit konfrontiert zu werden, wie viel Zeit man täglich am Smartphone verbringt. Genauso unangenehm, wie in einem Haushaltsbuch zu notieren, für welchen Schnickschnack man hier und da sein Geld ausgibt. Aber es kann dabei helfen, sich seines eigenen Verhaltens bewusst zu werden. Es gibt Apps, die Ihnen neben Ihrer Bildschirmzeit auch sagen, wie viel Zeit Sie auf welcher App verbringen und zu welchen Uhrzeiten Sie wie aktiv sind. Außerdem können Sie dort auch häufig ein tägliches Nutzungslimit für bestimmte Anwendungen festlegen, z.B. höchstens 30 Minuten Instagram pro Tag.

Tipp 4: Lassen Sie Ihr Smartphone zuhause

„Nomophobie“ bezeichnet die reale Angst, die Betroffene spüren, wenn sie gerade nicht über ihr Mobiltelefon erreichbar sind. Dabei ist diese Angst in den allermeisten Fällen unbegründet. Kaum eine Nachricht ist so wichtig, dass sie nicht ein paar Stunden warten kann. Üben Sie sich darin, Ihr Haus bewusst ohne Smartphone zu verlassen. Das kann zunächst auch nur der Gang zum Bäcker oder die Runde mit dem Hund sein. Sie werden schnell feststellen, dass Sie dabei nichts verpassen.

Tipp 5: Schaffen Sie sich Smartphone-freie Zonen

Legen Sie Bereiche in Ihrem Zuhause fest, in denen das Handy tabu ist. Ein guter Anfang ist das Schlafzimmer. Wenn Sie sich gegen das Smartphone am Esstisch entscheiden, nehmen sie die Gespräche mit Ihrem Gegenüber oder die Erzählungen Ihrer Kinder über den Schultag bewusster wahr. Ein absolutes NoGo sollte das Smartphone am Steuer sein. Am besten Sie stecken es, noch bevor Sie losfahren, in Ihre Schultasche, die Sie dann auf die Rücksitzbank oder in den Kofferraum legen.  

Tipp 6: Schalten Sie Ihr Smartphone aus

Wussten Sie, dass man ein Smartphone auch ausschalten kann? Probieren Sie es doch mal aus. Es ist viel unattraktiver, die Stories von Freund*innen durchzuwischen, wenn man das Handy davor erst anschalten und die PIN eingeben muss (sofern man diese überhaupt noch weiß). Alternativ können Sie das Smartphone auch auf Flugmodus schalten. Der kann ebenso dabei helfen, sich weniger von aufpoppenden Nachrichten ablenken zu lassen.

Tipp 7: Deinstallieren Sie Apps

Haben Sie die Apps identifiziert, die Ihnen am meisten Zeit rauben? Ein großer Schritt wäre es nun, diese zu deinstallieren. Meistens handelt es sich um Social-Media-Kanäle, die Sie weiterhin an Ihrem Notebook oder PC aufrufen können. Nur macht man das nicht so häufig, weil der Laptop so schlecht in die Hosentasche passt. Wenn Sie sich dann aber die Zeit nehmen und die entsprechenden Seiten über den Browser aufrufen, dann machen Sie das automatisch viel bewusster als über das Smartphone.

Tipp 8: Planen Sie feste Zeiten ein, zu denen Sie online gehen

Legen Sie fest, wann Sie E-Mails und Nachrichten beantworten möchten. Ein- bis zweimal am Tag reichen dabei aus. Wichtig ist, in diesem Zeitraum alle Mails zu beantworten. Den ganzen Tag im Hinterkopf zu haben, dass man der einen Freundin nach vier Tagen endlich zurückschreiben muss, kann unterbewusst ganz schön Stress erzeugen.

Tipp 9: Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld

Erzählen Sie Ihrer Familie, Ihren Freund*innen und Kolleg*innen, dass Sie in nächster Zeit weniger Zeit am Smartphone verbringen möchten. Zum einen wird Ihr Umfeld dann eher Verständnis dafür zeigen, dass Sie künftig nicht sofort auf jede Nachricht reagieren. Gleichzeitig nimmt Ihnen das den Druck, jederzeit erreichbar sein zu müssen. Sollte eine Sache wirklich dringend sein, gibt es ja immer noch die Möglichkeit, sich anzurufen. Zum anderen möchten Sie Ihren Liebsten dann auch beweisen, dass Sie es ohne Smartphone schaffen. Es wäre ja peinlich, wenn Ihr*e Partner*in Sie ständig am Handy sieht, Sie aber vorher ganz enthusiastisch berichtet haben, dass Sie einen Digital Detox machen.

Tipp 10: Telefonieren Sie häufiger

Haben Sie auch diese Freund*innen, die Ihnen regelmäßig 12-minütige Sprachnachrichten schicken, auf die Sie dann mit einer 14-minütigen Sprachnachricht antworten? Der Haken bei Sprachnachrichten ist, dass sie doppelt so viel Zeit beanspruchen als ein Face-to-Face-Gespräch. Denn erst nimmt Freundin A ihre Nachricht 12 Minuten auf und dann braucht Freundin B nochmal 12 Minuten, um sie abzuspielen. Noch viel länger würde es dauern, die Nachricht abzutippen. Wobei dann sicherlich nicht so detailliert erzählt werden würde und hier und da ein „Ehm“ rausfallen dürfte … Stattdessen könnte man häufiger telefonieren. Das spart nicht nur Zeit am Smartphone, sondern ist auch persönlicher. Noch schöner wäre es natürlich, sich gleich auf einen Kaffee zu treffen.

Das Thema digitale Medien greifen wir auch in unserer Mini-Werkstatt „Bewusst und sicher im Netz“ für die Klassen 4 bis 6 auf. Das Anliegen dieses Materials ist es, die Schüler*innen zu einem reflektierten und sicheren Handeln im Netz anzuleiten. Sie lernen, was man unter dem Begriff „Medien“ versteht, wie Werbung auf Social Media funktioniert und wie Fake News entlarvt werden können. Ebenso werden die Kinder dafür sensibilisiert, mit welchen Informationen sie im Internet besonders vorsichtig umgehen müssen und welche Regeln für das sichere Chatten gelten. Zudem werden die Themen Cybermobbing, sichere Passwörter und Schönheitsideale auf Social Media behandelt.

Die Werkstatt besteht aus 10 Stationen, zu denen Auftragskarten mit Anleitungen für die Kinder, Stationsblätter, Lösungen und ein Laufzettel gehören.

Das waren unsere 10 Tipps für den digitalen Detox. Wir hoffen, dass Sie den ein oder anderen Tipp mitnehmen können, und wünschen Ihnen viel Spaß offline!

Bildquellen:

Frau mit Leuchtkasten © New Africa studio_Canva

Smartphone in der Hand © Tran Mau Tri Tam_Pixabay

Frau vor verschwommener Landschaft © brittywing_Pixabay

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