Außerschulische Lernorte sind eine schöne und motivierende Abwechslung im Unterrichtsalltag. So interessant ein Besuch auch ist, so viel Organisationsaufwand ist damit verbunden. Der Lernort muss ausgewählt, erschlossen und in die Unterrichtseinheiten integriert werden. Dazu kommen Elternbriefe mit Informationen, der Anfrage, wer den Ausflug begleiten würde und der Aufforderung, sich an den anfallenden Kosten zu beteiligen. Bis alle Unterschriften und Gelder bei Ihnen sind, ist manchmal schon der Ausflugstag gekommen. Daher wollen wir Ihnen hier einige außerschulische Lernorte vorstellen, die direkt zu Ihnen in den Klassenraum kommen.
Das klingt erstmal nach einem Widerspruch – außerschulische Lernorte im Klassenzimmer. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Lernort zu besuchen, ohne eine Exkursion zu unternehmen, etwa digitale Ausstellungen oder Rundgänge. Auch die Möglichkeit, Programme in der Schule durchzuführen oder sich Materialkisten auszuleihen, ermöglicht Ihnen eine spannende Abwechslung, ohne mit den Kindern wegfahren zu müssen. So können Sie ganz entspannt und relativ spontan einen Ausflug unternehmen, bei dem sich auch ängstliche Lernende wohlfühlen können.
Museen sind keine verstaubten Keller, sondern mit viel Mühe und Engagement aufbereitete Lernorte, die auch online ihren Weg ins Klassenzimmer finden. Hier sind einige Vorschläge für außerschulische Lernorte im Klassenraum. Dies ist nur eine grobe Übersicht über die vielen museumspädagogischen Angebote. Sollte Ihnen eine Angebotsart besonders zusagen, recherchieren Sie einfach, ob Ihr Lieblingsmuseum auch ein solches Angebot bereitstellt.
Abtauchen in Kunstsammlungen
Ob alte Meister oder moderne Kunst, das Städel-Museum bietet eine umfangreiche digitale Sammlung. Hier besteht der Vorteil, dass die Kinder nur die unterrichtsrelevanten Bilder sehen und nicht durch die Vielfalt in einem Museum abgelenkt werden. Vielleicht kennen Sie das Problem: Sie haben eine schöne Unterrichtseinheit zu einem Gemälde geplant und Ihre Klasse steht fasziniert vor dem Luftfeuchtigkeitsmessgerät. Tolle Lerngelegenheit, aber leider nicht vorbereitet! In einigen Kunstmuseen gibt es digitale Ausstellungen, die auch Informationsmaterial zu den Exponaten anbieten. Sollten Sie sich selbst einen digitalen Ausflug gönnen wollen, gibt es den Kurs „Kunstgeschichte online“. Dies ist ein interaktiv aufbereiteter Online-Kurs vom Städel-Museum für ältere Lernende oder Erwachsene.
Kreativ mit Apps durchs Museum
Das Deutsche Museum bietet neben einer Online-Ausstellung auch 3D-Modelle an, die die Lernenden von allen Seiten entdecken können. Hierzu kommen verschiedene Apps für Kinder. In der Browser-Anwendung „Museum Monster“ können die Lernenden ihr eigenes Monster erstellen, indem sie Objekt- und Kunstelemente neu kombinieren können.
Einen Museumskoffer ausleihen
Museumskoffer bieten eine Mischung aus Anschauungsmaterial, Unterrichtsideen und Materialien zum Ausprobieren. Einige können als Vorbereitung für einen realen Museumsaufenthalt genutzt werden, andere können als eigenständiges kleines Museum im Klassenraum verwendet werden. Die Idee des Hessischen Museumskoffers ist, dass die Kinder sich mit dem Kulturerbe in Hessen vertraut machen können und eventuell auch einige der vorgestellten Orte besuchen. Ein anderes Konzept kann mit dem Museumskoffer des Max Ernst Museums in Brühl verfolgt werden. Dieser kann kostenpflichtig ausgeliehen werden und enthält neben Informationen zum Künstler auch Anleitungen für eigene Kunstwerke. Museumskoffer bieten nicht nur große Einrichtungen an, sondern auch verhältnismäßig kleine Museen. Auf den Homepages der Museen in Ihrer Nähe können Sie die Möglichkeiten des Ausleihens nachlesen.
Online-Touren durchs Museum
Mit dem Media Guide können Sie gemeinsam durch die Ausstellungen des Landesmuseums Hannover gehen. Je nach Tour können die Ausstellungsräume als Ganzes oder bestimmte Exponate mit Erläuterungen erlebt werden. In der Media Guide Abteilung „Dauerausstellung“ wird auch eine Tour speziell für Kinder angeboten. Sie heißt „NaturWelten für Kinder“ und präsentiert die Exponate zusammen mit einem Audioguide. So können die Kinder eine Audioguide-Führung im Klassenraum erleben. Sollten Tablets zur Verfügung stehen, können die Kinder mit Rechercheaufgaben eigenständig die digitale Tour durchführen.
Ein Besuch im Planetarium
Die Sterne sehen und dabei einem spannenden Vortag lauschen. Das geht auf der Beamer-Leinwand in der Klasse, mit den Livestreams des Planetarium Hamburgs. Eine Vorwissenssammlung, dann die Vorhänge schließen und schon geht es ins All. Als Abschluss können Sie noch gemeinsam den digitalen Rundgang durch das Planetarium selbst machen. Sollte es eine längere Einheit zum Thema „Weltall und Planteten“ werden, können Sie unsere passende Werkstatt nutzen.
Unsere Lernwerkstatt „Weltall und Planeten“ für Klasse 4–6 entführt die Kinder in die spannenden Weiten des Universums: An 26 Stationen setzen sie sich mit verschiedenen Weltbildern, der Entstehung unseres Sonnensystems sowie der Erforschung des Weltalls auseinander und können beim Basteln eines Außerirdischen kreativ werden. Eine Planeten-Kartei mit Informationen über die Namen, Geschwindigkeiten, Größen, Temperaturen, Monde usw. der acht Planeten unseres Sonnensystems hilft den Kindern bei der Bearbeitung der Stationen. Ein Weltall-Spiel bei dem die Schüler*innen ihr Wissen testen können, bringt Spielspaß und rundet das Angebot ab. Erforschen Sie gemeinsam mit Ihren Schüler*innen das Weltall und die Planeten unseres Sonnensystems!
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