Meine nachhaltige Klasse

Umweltschutz in der Grundschule – 3 Tipps für eine gelungene Themen-Einführung

Klimaschutz, Müllvermeidung, Nachhaltigkeit – drei Stichwörter, die häufig fallen, wenn es um das Thema „Umweltschutz“ geht. Den Kindern die Bedeutung der Umwelt zu zeigen, ist ein großes Anliegen der Bildungslandschaft. Aber wie kann es gelingen, das Thema „Umweltschutz“ im Grundschulunterricht zu behandeln? Genau dafür bekommen Sie im Folgenden drei Tipps.

Aktionen wie Müllsammeln oder Plakate gegen die Abholzung des Regenwaldes malen sind wichtige Ansätze. Wir wollen Ihnen zeigen, wie Sie das Thema Umweltschutz ganz basal einführen können, mit dem Konzept vom Nahen zum Fernen. Ziel ist es, dass die Kinder eine Vorstellung für „Umwelt“ bekommen und in ihrem Lebenskontext eine Vorstellung entwickeln, welche Bedeutung die gegenseitige Abhängigkeit in der Umwelt hat. Den Zusammenhang zu erkennen, ist essenziell. Die Erklärung „Es ist wichtig, weil es wichtig ist“ ermöglicht keinen Zugang zu einem überlegten Handeln. Wir beginnen hier in der Lebenswelt und fokussieren uns erst aufs Detail, bevor wir durch reflektierende Fragen globale Zusammenhänge andeuten.


1. Tipp: Begriff definieren – Das ist Umwelt!
Die Umwelt kann als ein Konstrukt von allem, was uns umgibt verstanden werden. Das ist selbst für Erwachsene nur schwer vorstellbar und verläuft sich schnell in kindlichen Vorstellungen. Psychologisch gesehen, können Kinder erst nach dem Grundschulalter ihr volles mentales Potenzial ausschöpfen. Daher fangen wir erst in der direkten Umgebung der Kinder an: auf dem Schulhof. Den Schulhof kennen alle und er ist als Ort direkt erreichbar. Sammeln Sie mit den Kindern Informationen in Form einer Beschreibung. Wie sieht die Umwelt „Schulhof“ aus? Tun Sie dies, wenn möglich, am Smartboard, dann ist das Clustern später einfacher. Sortieren Sie anschließend gemeinsam nach Spielplatzelementen und natürlichen Elementen. An dieser Stelle müssen Sie vielleicht grobe Definitionen zulassen, je nachdem, wie bebaut der Schulhof ist. Aber es lohnt sich auch, wenn Sie nur einige eingezäunte Bäume haben. Es kommt hier nicht auf die Menge der „Umwelt“ an, sondern zu erkennen, dass sie immer da ist. Auch die Ameisen auf dem einsamen Schulhofbaum haben eine Bedeutung.

2. Tipp: Verständnis schaffen – Darum schützt du das!
Nachdem die Kinder für sich herausfinden konnten, was ihre direkte Umwelt ist, die geschützt werden könnte, sollte die Frage geklärt werden: Warum? Die Kinder haben schon mitbekommen, dass man Pflanzen, Tiere und Insekten irgendwie schützen sollte. Doch es hilft zu wissen, warum dies so bedeutsam ist. Die Kinder erklären sich in diesem Schritt gegenseitig die Bedeutungen. Lassen Sie die Kinder in Kleingruppen die Bedeutung ausgewählter natürlicher Elemente des Schulhofes erklären. Hier eignet sich ein Gruppenpuzzle mit Recherche-Auftrag. Schauen Sie im Vorfeld, welche Elemente einfache und voneinander unterschiedliche Erklärungen bieten. An dieser Stelle können Sie durch Zuteilung der Gruppen differenzieren. Die Fotosynthese ist ein herausforderndes Thema, welches von leistungsstarken Kindern aufbereitet werden kann. Die Bedeutung der Ameise ist nicht geringer einzuschätzen, doch ist die Erklärung des natürlichen „Aufräumdienstes“ einfacher zu recherchieren und zu erklären.

3. Tipp: In die Praxis umsetzen – Wie schütze ich sinnvoll?
Nun haben sich die Kinder einen Überblick über ihre schützenswerte Umwelt verschafft. Sie können auch erklären, warum es schützenswerte Elemente gibt. Jetzt geht es darum Wege zu finden, die Umwelt sinnvoll zu schützen. Bei Debatten, wie etwas besser gemacht werden kann, kommen die Kinder manchmal auf sehr spannende, aber umständliche Ideen. Diese sind nicht falsch, doch je einfacher ein Weg ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Idee die Stunde überdauert. Lassen Sie den Kindern freie Hand erstmal alle Ideen zu sammeln. Im Anschluss folgt wieder eine Clusterung nach leicht und schwer umsetzbaren Ideen. Diskutieren Sie gemeinsam welche Ideen zum Schutz der Umwelt effektiv und von vielen umsetzbar sind. Küren Sie doch die Top 5 Ideen auf einem Plakat, das an der Schulhoftür für alle angebracht wird.

Umweltschutz global gedacht
Wenn Sie noch Zeit und Energie haben, kann nun die große Reflexion kommen. Damit diese planbar ist, bereiten Sie Bildkarten vor von Tieren, Pflanzen oder Landschaften. Zwei Kinder bekommen immer ein Bild und folgende Fragen:

1. Welches Umweltelement auf der Karte findest du am wichtigsten?

2. Welche Bedeutung könnte es haben?

3. Was kann ich tun, damit es geschützt wird.

Lassen Sie die Kinder erst allein überlegen und dann mit dem Nachbarkind diskutieren. Als Abschluss sollen alle Teams ihr Bild zeigen, benennen, welches Element sie jeweils ausgewählt haben und wie es geschützt werden könnte.
Zum Abschluss der Einheit gibt es noch eine Frage: Was hat der Schutz dieses Elements mit dem Element auf unserem Schulhof zu tun?

Diese Metafrage ist wirklich schwierig für Kinder. Aber probieren Sie es mal aus. Das Nachdenken lernt sich nicht über Nacht und hat auch mit dem Erleben von schweren bis hin zu nicht lösbaren Problemen zu tun.

Sollten Sie sich mehr Unterrichtsanregungen zum Thema Umweltschutz wünschen, schauen Sie in unser Material „Umweltschutz – wir sind dabei!“

Umweltschutz geht uns alle an – das ist die zentrale Botschaft der Lernwerkstatt „Umweltschutz – wir sind dabei!“.
Aber was hat meine Jeans mit Wassersparen zu tun? Warum ist regionales Gemüse besser für das Klima? Wie kommen wir umweltfreundlich zur Schule? Und mit welchen Maßnahmen kann man Strom sparen? In unserer Lernwerkstatt lernen Ihre Schüler*innen, welche Auswirkungen ihr Handeln im Alltag auf die Umwelt hat. Sie erfahren auf vielfältige Weise, wie auch kleine Veränderungen Wirkung zeigen können und was sie selbst zum Umwelt- und Ressourcenschutz beitragen können − sei es beim Einkauf, in der Schule oder zu Hause. Zeigen Sie Ihrer Klasse: Jeder kann etwas tun, um die Umwelt zu schützen!

Bildquelle:
Lachende Kinder auf der Wiese © drubig-photo_AdobeStock_83091689

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