#ohneFolie

Mit Folie – ohne uns

Bücher, eingeschweißt in Schutzfolie – ein noch immer recht verbreitetes Bild im Buchhandel. Für den Schutz der Umwelt gehen immer mehr Verlage dazu über, ihre Bücher nicht mehr in Folie einschweißen zu lassen. Die Lernbiene schließt sich dieser Initiative sehr gern an und lässt ab sofort Hefte und Mappen der Fächer Deutsch und Mathematik ohne Einschweißfolie herstellen. Nach einer kurzen Testphase werden wir, wenn es keine Einwände von unseren Kundinnen und Kunden gibt, alle Unterrichtsmaterialien ohne Folie ausliefern.

Die Frage, warum Verlage ihre Bücher überhaupt mit einer Schutzfolie versehen lassen, ist an dieser Stelle mehr als berechtigt.

Ein kleiner Exkurs zum Thema „Schutzfolie"


Wie der Name Schutzfolie vermuten lässt, soll der Inhalt durch diese Folie geschützt werden. Vor möglichen Knicken, Kratzern, Schmutz und Staub. Denn der Weg eines Buches von der Druckerei bis zu seinem endgültigen Bestimmungsort ist ein langer und mit verschiedenen „Risiken" gespickt: Das Buch wird in der Druckerei entweder lose in Kartons oder auf Paletten verpackt, dann an den Großhandel oder Verlagsauslieferungen geliefert, in Hochregalen gelagert und lernt auf seinem Weg zu den Kundinnen und Kunden somit mehrere Stationen, viele Regalfächer, Greifer, Buchwannen kennen.
Die Schutzfolie soll also dafür sorgen, dass die Druckprodukte in gutem Zustand bei ihren Leserinnen und Lesern ankommen, sodass unnötige Rücksendungen aufgrund von möglichen Kratzern oder Knicken vermieden werden. Denn klar ist auch: Wenn Bücher und Hefte wieder an den Absender zurückgeschickt werden, ist dies ebenfalls eine Belastung für die Umwelt.

Gewohnheiten überprüfen und kritisch hinterfragen

Doch: Von Zeit zu Zeit ist es wichtig, Gewohnheiten zu überprüfen und darüber nachzudenken, ob das, was man tut, sinnvoll ist. Wir bei der Lernbiene tun dies regelmäßig und versuchen, uns stets kritisch zu hinterfragen. Bei der Entwicklung zu mehr und mehr folienfreien Büchern in der Buchbranche haben wir also auch auf uns geschaut und die Folienverpackung unserer Materialien überdacht. Höchstmögliche Sicherheit vor Kratzern und Knicken durch die Einschweißfolie – das ist sicherlich wichtig. Aber mal ganz ehrlich: Die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Materialien mit Beschädigungen angeliefert werden, ist doch recht gering. Und wenn, sprechen wir hier von möglichen Schönheitsfehlern am Cover, die dem Inhalt unserer Materialien keinen Abbruch tun.

Für diesen möglichen Schutz der Materialien fügen wir der Umwelt jedoch langfristig Schaden zu, indem wir zum Anstieg der weltweiten Plastikmüllberge beitragen.

Das Plastikproblem


Plastik ist ein weitverbreitetes Material und so alltäglich, dass wir seine Verwendung in unserem Alltag oft gar nicht hinterfragen. Wir nutzen die Vorteile von Kunststoff – so die korrekte Bezeichnung – in vielen Bereichen, unter anderem wegen seiner langen Haltbarkeit. Doch gerade diese Haltbarkeit macht Plastik zu einem Problem. Denn Plastik verrottet nicht, es zerfällt nicht und wenn, dann nur nach sehr langer Zeit. Nun könnte man sagen, dass Plastik recycelt und somit problemlos entsorgt werden kann.

Ganz so einfach ist es leider nicht. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland laut Eurostat nur 40 bis 50 % aller Plastikabfälle recycelt. Dies liegt unter anderem daran, dass das Recyceln von Plastik ein aufwendiger Prozess ist. Innerhalb der EU schwanken diese Zahlen, im Schnitt wird ein Drittel des Plastikmülls recycelt. Traurige Tatsache ist, dass Deutschland einer der Spitzenreiter in Sachen Müllproduktion innerhalb der EU ist. Allein 25 kg Plastikmüll verursachte jeder in Deutschland lebende Mensch im Jahr 2016.

Vermeiden ist die beste Strategie


Wie so oft beim Thema „Müll" gilt daher auch speziell beim Plastik: Vermeiden ist die beste Strategie. Denn Plastikmüll, der gar nicht erst anfällt, muss auch nicht recycelt werden und kann auch nicht in Wäldern, Flüssen, Meeren landen. Wir finden, dass es auf Jede und Jeden ankommt. Im Kleinen wie im Großen.

Daher wird die Lernbiene ab sofort in Schritten folienfrei. Es wird noch eine Weile dauern, bis alle Materialien ohne Folie ausgeliefert werden, da bereits produzierte Hefte und Mappen noch eine Schutzfolie haben. Wir freuen uns auf Unterstützung auf diesem Weg. 

Übrigens, viele weitere Informationen und Initiativen gibt es in den verschiedenen Sozialen Medien unter dem Hashtag #ohneFolie.
Wir hoffen, viele Lernbiene Kundinnen und Kunden dazu anregen zu können, im eigenen Umfeld auf einen bewusste(re)n Umgang mit der Ressource Plastik zu achten. Wie wäre es, statt Frischhaltefolie zu verwenden, Lebensmittel in wiederverwendbaren Boxen aufzubewahren oder beim Einkaufen aufwendig verpackte Produkte zu vermeiden? 

Wir freuen uns übrigens über Anmerkungen, Fragen, Ideen sowie über allgemeines Feedback zu den folienfreien Lernbiene-Materialien an kundenservice@lernbiene.de .