Meine nachhaltige Klasse, Schönes für die Schule

So helfen Sie und Ihre Klasse den Wildbienen

Heute ist Weltbienentag! Ein schöner Anlass, um mit der ganzen Klasse etwas für den Schutz der Wildbienen zu tun. Wir stellen Ihnen 8 Pflanzen vor, die für den Speiseplan der Bienen besonders wichtig sind – und geben Ihnen 2 Pflanz-Rezepte an die Hand, mit denen Sie und die Kinder den Wildbienen helfen können – im Balkonkasten auf dem Fensterbrett oder im Kübel vor der Schule. Viel Spaß beim Beobachten der kleinen Wunderwesen!

Warum die Wildbienen besonders schützenswert sind

Von den etwa 550 Wildbienenarten in Deutschland sind mehr als die Hälfte gefährdet und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Bei den wilden Verwandten der Honigbienen bemerkt man oft nicht, wenn es immer weniger werden – sie verschwinden meist im Stillen aus Gärten, Wiesen und Feldern. Einer der Gründe ist der stetige Verlust an Nahrungsquellen – statt strukturreicher Mosaiklandschaften mit blühenden Wiesen, Streuobstwiesen und Heckensäumen finden die Insekten häufig Monokulturen und eine ausgeräumte Landschaft vor. Die Honigbiene hat etwas mehr Glück – denn engagierte Imkerinnen und Imker sorgen sich um ihr Wohlergehen. Doch auch sie benötigt, genauso wie ihre wilden Schwestern und Brüder, das ganze Gartenjahr hindurch ein ausreichendes Angebot an Blühpflanzen.

Einige Wildbienen-Arten sieht man inzwischen nur noch äußerst selten, manche sind bereits ausgestorben. Für die Bestäubung vieler Pflanzen sind die Wildbienen aber besonders wichtig. Sie bestäuben zum Beispiel von Honigbienen nur wenig beachtete Pflanzen. Zudem sind viele Wildbienenarten sogar bei Kälte und Regen unterwegs, sodass selbst bei schlechter Witterung für die Bestäubung von Apfelbaum und Co gesorgt ist. Mit den Wildbienen würden so auch viele Pflanzen aussterben. Deshalb wollen wir unser Augenmerk in diesem Beitrag besonders auf „die Wilden“ legen. Honigbienen dürfen im Folgenden aber natürlich auch sehr gern naschen. Guten Appetit!

Mit diesen 8 Pflanzen laden Sie die Wildbienen zum Essen ein

1. Echte Katzenminze (Nepeta cataria)

Viele mögen den sommerlich-zitronigen Geruch ihrer Blätter, Katzen lieben sie – und auch die Bienen sind begeistert. Von Mai bis September, wenn sich ihre blau-violetten Blüten zeigen, besuchen die Bienen die Echte Katzenminze gern – und bedienen sich. Die Pflanze ist mehrjährig und eine Freude für Gärtnerinnen und Gärtner, weil sie pflegeleicht ist, solange sie genug Sonne bekommt. Achten Sie für den Balkonkasten darauf, dass Sie eine niedrige Sorte auswählen!

2. Polster-Glockenblume (Campanula poscharskyana)

Wenn von Juni bis September die kleinen weißen oder blauen Schirmchen blühen, sieht die Polster-Glockenblume einfach zauberhaft aus! Sie ist noch dazu pflegeleicht, winterhart und immergrün – vor allem aber ein echter Bienenschmaus, der es sonnig mag.

3. Echter Salbei (Salvia officinalis)

Im Tee und als Gewürz kennt ihn wohl jeder. Was aber nicht jeder weiß: Seine blau-violetten Blüten sind auch bei Wildbienen beliebt. Er blüht von etwa Juni bis August bevorzugt in sonniger Lage. Sie können ihn danach einfach im Blumenkasten belassen. Er ist mehrjährig und kann mit der Zeit zu einem richtigen kleinen Busch heranwachsen.

4. Lavendel (Lavandula angustifolia)

Wenn ab ca. Juni bis September der Lavendel blüht, riecht es nach Sommer. An den lilafarbenen Blüten können sich die Wildbienen so richtig sattfressen. In sonniger Lage ist Lavendel noch dazu unkompliziert. Er ist mehrjährig.

5. Berg-Flockenblume (Cyanus montanus)

Ob Sonne oder Halbschatten – die Berg-Flockenblume stellt keine hohen Ansprüche, sieht mit ihren rot-blau-fasrigen Blüten schön aus und liefert reichlich Nahrung für Wildbienen. Sie blüht von etwa Mai bis August. Auch sie ist ausdauernd.

6. Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)

Ab April zeigt die Gefleckte Taubnessel ihre meist rosafarbenen (selten auch weißen) Blüten. Ein wenig mag sie an eine Brennnessel erinnern, doch sie brennt nicht. Sie ist ein wahrer Bienenmagnet, meist ausdauernd, mag es halbschattig und ist auch im Blumenkasten glücklich.

7. Kapuzinerkressen (Tropaeolum)

Mit ihren orangefarbenen und roten Blüten machen sie jeden Salat zum Highlight. Und auch Bienen besuchen die Pflanze gern, wenn sie von Juli bis September blüht. Achten Sie für den Blumenkasten darauf, eine nicht-rankende Kapuzinerkresse zu nehmen oder ermöglichen sie es ihr, sich an einer Rankhilfe emporzuziehen. Die Pflanze blüht in sonnigen und halbschattigen Lagen und ist einjährig. Sie können die Samen allerdings relativ einfach sammeln und im nächsten Jahr neu aussäen.

8. Gewöhnlicher Ysop (Hyssopus officinalis)

Von Juli bis September zeigen sich die blauen oder lilafarbenen Blüten. Sie bieten den Bienen zum Abschluss das perfekte Dessert. Die Heilpflanze mag den Boden trocken und kalkreich, weshalb Sie sie am besten am Rand einpflanzen. So können Sie sie leichter beim Gießen übergehen. Ysop ist mehrjährig und mag es sonnig bis halbschattig.

Gratis: Fertige Pflanz-Rezepte zum Herunterladen als PDF

Mit diesen Rezepten werden Sie zum Bienen-Restaurant der Extraklasse! Beobachten Sie mit den Kindern, wie die Wildbienen im Blumenkasten vor dem Klassenzimmerfenster oder in einer „Bienen-Ecke“ im Schulhof die Pflanzen besuchen.
Es gibt jeweils ein Rezept für sonnige Lagen und eines für Lagen im Halbschatten. Alles, was Sie zum Umsetzen brauchen:

  • ein Fensterbrett oder einen Platz auf dem Schulhof
  • mind. einen Blumenkasten oder einen Pflanzkübel
  • etwas Pflanzerde
  • die Pflanzen aus dem Rezept (gibt es in den meisten Gartencentern, aber auch als Samen oder fertige Stauden im Online-Handel)

Zu den fertigen Pflanz-Rezepten als PDF

Tipp: Natürlich können Sie den Kindern das PDF auch ausdrucken und mitgeben. Denn auch zu Hause kann man viel für die Wildbienen tun!

Unterrichtsmaterial zur Biene

Wollen Sie mit den Kindern Ihrer Klasse noch mehr über die Bienen erfahren? An den Stationen unserer Bienen-Werkstatt für Klasse 3–4 entdecken die Schülerinnen und Schüler viele Facetten des tollen Insekts wie Körperbau, Organisation und Aufgaben im Bienenstaat, Kommunikation, Ernährung, Schutz und vieles mehr.

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