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Das soziale Miteinander in der Klasse stärken

Über ein nettes Kompliment freut sich jeder! Und nicht nur das – wohlwollende und freundliche Äußerungen verbessern auch das Klassenklima und stärken das Selbstwertgefühl der Schüler*innen. Eine Möglichkeit, um das soziale Miteinander zu fördern und ein positives Lern- und Arbeitsklima zu schaffen, ist das Ritual „Warme Dusche“. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie diese schöne und motivierende Methode in Ihren Unterricht integrieren können inkl. kostenloser Materialien zum Download.

Bei der „Warmen Dusche“ geht es darum, einem Kind (oder auch mehreren Kindern) in der Klasse besondere persönliche Wertschätzung mittels positiver Aussagen und Komplimente zukommen zu lassen. Die Mitschüler*innen können zum Beispiel hervorheben, was ein Kind besonders gut kann oder loben, wenn ein Kind hilfsbereit und freundlich war.

Die Methode lässt sich auf unterschiedliche Weise in den Unterricht integrieren. Hier einige Beispiele:

Variante 1: Kind des Tages (Morgenritual)

Die „Warme Dusche“ kann zum Beispiel in Form eines täglichen Morgenrituals als Einstieg in den Tag zum Einsatz kommen. Dabei wird ein Kind (zufällig) ausgewählt und drei bis fünf Mitschüler*innen dürfen dem Kind ein Kompliment aussprechen. Vorteil bei diesem täglichen Ritual ist, dass im Monat jedes Kind etwa einmal an der Reihe ist und positives Feedback erhält.

Variante 2: Geburtstagsritual

Die „Warme Dusche“ eignet sich auch hervorragend, um einem Geburtstagskind mit netten Worten und Komplimenten den Tag zu versüßen. Ähnlich wie bei der Variante „Kind des Tages“ steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt und wird von den Mitschüler*innen mit Komplimenten überschüttet. Alternativ können die Kinder ihre Komplimente auch auf kleine Zettel oder Kärtchen schreiben und dem Geburtstagskind überreichen.

Variante 3: Kind der Woche (Wochenritual)

Pro Schulwoche wird jeweils ein Kind zum „Kind der Woche“ auserkoren. Für dieses Kind wird ein Plakat im Klassenzimmer aufgehängt, auf dem die Woche über Komplimente gesammelt werden. Am Ende der Woche wird gemeinsam über die Aussagen reflektiert und das Kind darf sein Plakat mit nach Hause nehmen.

Variante 4: Belohnung für besondere Leistung

Sie können die Methode auch einsetzen, um besondere Leistungen oder mutiges Verhalten eines Kindes zu belohnen.

Variante 5: Verabschiedung

Muss ein Kind die Klasse verlassen, können die Mitschüler*innen – ähnlich wie bei einem Freundebuch – einen Komplimenten-Steckbrief ausfüllen (siehe Kopiervorlage). Die Steckbriefe können dann gesammelt, zusammengeheftet und dem Kind zum Abschied als Erinnerung überreicht werden.

Egal für welche Einsatzvariante Sie sich entscheiden, das Format sollte auf jeden Fall einmal mit den Kindern eingeübt werden. Dabei können auch Kriterien festgelegt werden, was ein Kompliment ausmacht und wie es formuliert sein sollte, z.B.
Dein Kompliment sollte ehrlich gemeint sein.
Formuliere dein Kompliment immer positiv.  
Beschreibe genau, was du an der Person magst.
Finde Beispiele, was eine Person besonders gut kann.

Nicht alle Kinder werden sofort passende Formulierungen finden. Sie müssen in der Regel erst lernen, wie man einem Mitmenschen etwas Nettes sagt. Daher bietet es sich an, den Kindern Beispiele an die Hand zu geben. Hierfür können Sie etwa die Komplimentenkärtchen (siehe Kopiervorlage) nutzen und den Kindern zur Verfügung stellen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Einsatz der Methode und übrigens … nicht nur Schüler*innen freuen sich über freundliche Worte und positives Feedback. Lassen Sie auch Ihren Kolleg*innen hin und wieder ein nettes Kompliment da. 😉

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