Materialpaket DaZ: Hobbys

Inhaltsverzeichnis

Erläuterungen

Orientierung an der Lebenswirklichkeit der Kinder

Im Deutschunterricht für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache sollte das Hören und Sprechen an erster Stelle stehen. Erst dann folgen Lesen und Schreiben. Damit die Kinder zum Sprechen angeregt werden, sind offene Lernszenarien zu gestalten, die zur vielfältigen Auseinandersetzung mit Sprache auffordern. Ebenfalls wichtig sind motivierende und abwechslungsreiche Methoden, die den Kindern bei der Entdeckung der deutschen Sprache helfen – statt Vermittlung grammatikalischen Regelwissens steht aktives Sprachhandeln im Vordergrund, bei dem die Interessen und Bedürfnisse der Lernenden aufgegriffen werden sollen. Die Orientierung an der Lebenswirklichkeit der Kinder ist ein zentrales Anliegen des Lernbereichs DaZ.

Allein einkaufen zu gehen, bedeutet für Kinder einen wichtigen Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Sich in Supermarkt, Drogerie, „Tante Emma Laden“ oder auf dem Markt zurecht zu finden, erfordert von Kindern einiges an Übung: Wo befindet sich welches Produkt? Wie viel kostet es? Wie viel kann ich für mein Geld kaufen? Diese und andere Fragen gilt es für die kleinen Einkäufer zu lösen.  In diesem Materialpaket finden sich viele verschiedene Übungen, mit denen die Kinder spielerisch an unterschiedliche Einkaufs-situationen herangeführt werden.

Dieses Paket besteht aus:

• je 28 Wortkarten, Bildkarten und Wort-/Bildkarten
• einem Wimmelbild
• einem Domino
• drei Quartetten
• drei Puzzlebildern
• Spielgeld
• sieben Arbeitsblättern
• vier Lösungsblättern
• einem Brettspiel mit Fragekarten
• und weiteren Ideen zum Thema

Das Material kann von der 1. bis 8. Schulstufe für Kinder ohne jegliche oder mit (sehr) geringen Deutschkenntnissen verwendet werden.

Einsatzmöglichkeiten der Wort- und Bildkarten

• Zuerst werden nur die Bildkarten nacheinander gezeigt. Die Lehrperson benennt, was auf dem Bild zu sehen ist. Die Kinder hören gut zu.
• Beim zweiten Sehen des Bildes spricht die Lehrperson nochmal vor, die Kinder sprechen nach.
• Beim dritten Mal versuchen die Kinder, sich an das Wort zu erinnern. Die Lehrperson hilft natürlich bei vergessenen oder falsch ausgesprochenen Wörtern.
• Kleines Spiel mit den Bildkarten: Ein Bild wird gezeigt. Wer es als erster richtig benennen kann, bekommt die Karte. Wer am Ende die meisten Karten hat, hat gewonnen.
• Nun werden die Wortkarten hinzugenommen. Die Wortkarten werden unter das richtige Bild gelegt. Jedes Wort wird langsam und deutlich vorgelesen und nachgesprochen.
• Jedes Wort wird aufgeschrieben. Ein passendes Bild wird danebengemalt.
• Die Lehrperson fordert ein Kind auf: „Zeige mir die Kasse!“ Das Kind zeigt auf das Bild. Versteht das Kind nicht, was von ihm verlangt wird, muss es von der Lehrperson vorgemacht werden.
• Die Lehrperson fragt: „Was ist das?“ und zeigt ein Bild oder deutet auf den realen Gegenstand. Das Kind antwortet: „Das ist die Waage.“ Diese Antwort muss zuerst vorgesprochen/vorgemacht werden.
• Spiel 1: Die Bildkarten werden auf den Tisch gelegt. Eine Wortkarte wird gezeigt. Wer zuerst die richtige Bildkarte findet, bekommt beide Karten. Wer zum Schluss die meisten Karten hat, hat gewonnen.
• Spiel 2: Die Wortkarten werden auf den Tisch gelegt und die Bildkarten werden einzeln gezeigt (Verlauf wie Spiel 1).
• Zuletzt werden die Bildkarten noch einmal gezeigt und die Schüler benennen sie richtig. Schwierige oder falsch gesprochene Wörter werden nach hinten gestellt und kommen nochmals an die Reihe.

Wimmelbild

Auf dem Bild ist ein Kind auf dem Markt zu sehen.

• Die Schüler sollen beschreiben, was sie sehen. Es sollen möglichst viele Dinge benannt werden. Die gesprochenen Sätze können anschließend verschriftlicht werden.
• Der Schüler schlüpft in die Rolle des Kindes auf dem Bild und spricht mit einem anderen Kind einen kurzen Einkaufsdialog.
• Die Lehrperson nennt fünf Gegenstände auf dem Bild. Das Kind muss die Gegenstände auf dem Bild finden und jeweils einen Muggelstein darauf legen.

Domino

• Entweder beginnt man mit dem Startkärtchen oder mit einer beliebigen Karte, bei der an beiden Seiten angelegt werden kann.
• Jedes Bild wird mit einem Satz benannt. Jedes Wort wird gelesen.
• Wird ein Wort mit dem dazugehörigen Bild zusammengesetzt, so wird das abgebildete Motiv noch einmal in einem ganzen Satz benannt.
• Zuletzt werden alle Wörter nacheinander vorgelesen.

Quartette

Es gehören immer 4 Karten mit denselben Abbildungen zusammen.

Die Lehrperson spricht vor, wie nach einer Karte gefragt wird: „Hast du …?“ Das Kind spricht nach und soll im Laufe des Spieles die Frage allein stellen können. Als Antwort wird der Satz „Nein, ich habe … nicht.“ – „Ja, ich habe ...“ eingeführt.

• Wurde ein Quartett zusammengestellt, wird die jeweilige Abbildung noch einmal in einem Satz genannt („Das ist der Verkäufer“.)
• Zuletzt zählt jeder Spieler die Anzahl seiner Quartette zusammen. Wer die meisten hat, hat gewonnen.

Puzzlebilder

Bevor mit dem Spiel begonnen wird, wird die Grundplatte zur Hand genommen und die darauf ersichtlichen Bilder werden von den Kindern benannt.  

• Eine Karte wird genommen, das Wort wird vorgelesen und auf das richtige Bild gelegt. So wird vorgegangen, bis alle Karten auf der Grundplatte liegen.
• Zum Schluss können noch einmal alle Wörter vorgelesen werden.
• Die entstandene Abbildung des Ergebnisbildes wird natürlich auch noch benannt.

Vorlage „Geld“

Das abgebildete Geld kann für das Durchspielen von Einkaufssituationen benutzt werden und das Bezahlen in der realen Situation vorbereiten. Es empfiehlt sich, dickeres Papier zum Ausdrucken zu benutzen. Vor dem Ausschneiden sollte das Blatt laminiert oder mit Klebefolie überzogen werden.

Arbeitsblatt „Meine Gemüsesuppe“

Dieses Arbeitsblatt besteht aus zwei Teilen: Auf den oberen werden die Zutaten geschrieben, die für eine Gemüsesuppe eingekauft werden müssen. Ein besonderes Highlight für die Kinder wäre es natürlich, die Suppe auch tatsächlich zu kochen.

Auf den unteren Teil schreibt jedes Kind, was es für seine eigene Gemüsesuppe einkaufen würde. Die eigene Liste kann der Klasse vorgelesen werden.

Arbeitsblatt „Erstelle eine Preisliste!“

Die Kinder suchen in Einkaufsprospekten die Preise der aufgeschriebenen Dinge. Die Preise werden in die rechte Spalte eingetragen. In die unteren beiden Spalten können noch weitere Dinge eingetragen werden. Zuletzt wird der Gesamtpreis für die Zutaten ausgerechnet.

Arbeitsblatt „Rezept“

In die rechte Spalte werden die Zutaten für eine Gemüsesuppe gezeichnet. Unten sind zwei Zeilen für weitere Zutaten frei.

Arbeitsblatt „Ich gehe einkaufen“

Ein Dialog ist durcheinander geraten. Die Kinder nummerieren die Sätze in der richtigen Reihenfolge. Dann wird mit den Lösungsblättern kontrolliert. Es gibt zwei mögliche Varianten. Ist die Reihenfolge kontrolliert, werden die Dialoge mehrmals mit verteilten Rollen vorgelesen.

Arbeitsblatt  „Wo hörst du…?“

Es gibt zwei Arbeitsblätter zu diesem Thema. Über jeder Zeile steht der Laut, der herausgehört werden soll. Das Wort wird deutlich hörbar vorgesprochen. Die Kinder hören genau hin, ob der zu findende Laut am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wortes zu hören ist, und markieren das Ergebnis auf dem Arbeitsblatt, indem sie den richtigen Kreis ausmalen.

Zum Schluss wird mit dem Lösungsblatt kontrolliert. Dieses kann auch auf Folie ausgedruckt werden, um mithilfe des Overheadprojektors gemeinsam mit der ganzen Klasse arbeiten zu können.

Arbeitsblatt „Rollenspiel – Einkaufen“

Auf dem Blatt steht der Dialog einer einfachen Einkaufssituation. Dieser dient nur als Hilfe für die Lehrperson. Die Kinder sollten einigermaßen frei sprechen. Die Sätze können vorgesprochen werden und die Kinder sprechen sie nach.

Zu Beginn kann man nur ein Lebensmittel „einkaufen“ und die Anzahl später steigern, sodass die Kinder nicht überfordert werden.

Sind die Kinder in dieser Übung einigermaßen sicher, werden Bildkarten von Gemüsesorten gezogen, die „eingekauft“ werden. Dasselbe Gespräch wird nun mit den gezogenen Karten geführt.

Brettspiel mit Fragekarten

Zusätzlich benötigtes Material: ein Würfel, für jeden Spieler eine Spielfigur

Vorbereitung: Der Spielplan wird wie folgt ausgedruckt: Unter Start à Drucken à Eigenschaften à Seitenlayout à Multi-Page à Posterdruck 2x2. So erhalten Sie die vierfache Größe des Spielfeldes. Auf stärkerem Papier ausdrucken, zusammenkleben und eventuell mit Klebefolie überziehen.

Die Spielkarten werden ausgedruckt, eventuell auf buntes Tonpapier geklebt und mit Klebefolie überzogen oder laminiert. Anschließend werden sie noch ausgeschnitten.

Spielverlauf: Der jüngste Spieler beginnt zu würfeln und rückt um die gewürfelte Zahl vor. Kommt er auf ein blaues Feld, passiert nichts. Kommt er auf ein gelb-rotes Feld, wird eine Karte gezogen. Die Frage wird vorgelesen und beantwortet. Ist die Antwort richtig, darf der Spieler ein Feld vorrücken. Bei einer falschen Antwort muss er ein Feld zurück. Kommt er dabei auf ein weiteres Ereignisfeld, bleibt er dort stehen, ohne eine weitere Karte zu ziehen. Die Ereigniskarte wird unter den Stapel geschoben. Wer zuerst im Ziel ist, hat gewonnen.

Bei diesem Spiel werden die Kinder durch das Setzen der Spielfiguren und das Beantworten der Fragen zum Sprechen und Lesen aufgefordert.

Weitere Ideen:

Einkaufen gehen

Die Einkaufssituation wurde häufig und gut geübt. Jetzt geht die Gruppe zusammen zum Obst- und Gemüsehändler (oder auch auf einen Markt) und kauft die Dinge, die auf einer zuvor gemeinsam geschriebenen Einkaufsliste stehen, ein.

Rätselspiel „Was hast du eingekauft?“

Nach dem Einkauf fragen sich die Kinder gegenseitig: „Was hast du eingekauft?“ Das befragte Kind antwortet: „Ich habe… eingekauft.“ So werden die Wörter wiederholt und die Kinder sprechen miteinander.

Gratisseiten